Eine Familientrilogie
„Alles, was mir geschieht, hat eine Ursache, die in mir selber liegt, oder einen Sinn, der sich mir in der Zukunft erschließen wird.“
(Mary Bauermeister)
Im Rahmen des zweijährigen Projekts WURZELN, STAMM UND TRIEBE plant das Heyoka Theater Ulm die Durchführung von drei zusammenhängenden partizipativen Theaterprojekten, die es den Teilnehmern ermöglicht, sich spielerisch, kreativ und aktiv mit ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinanderzusetzen.
Im ersten Teil, WURZELN – EINE AHNENREISE werden die Ensemblemitglieder sich mit den eigenen leiblichen und ideellen Vorfahren beschäftigen, recherchieren, forschen und versuchen Geschichten aus der Lebenswirklichkeit ihrer Ahnen zu erspielen. Im Fokus steht dabei auch die Frage, welche Spuren die Vergangenheit in der Gegenwart hinterlassen hat und wie das Familienerbe uns belasten und bereichern kann. In der bewährten Manier der Heyoka Produktion wird aus dem Input der Teilnehmer ein Theaterabend entstehen, der auf der im Podium des Theaters Ulm präsentiert wird.
Der zweite Projektteil, STAMM – ALLTAG UND SEHNSUCHTSORTE, beschäftigt sich mit der Frage, wie unsere Wohnung, unsere Stadt, unser Land oder auch unsere geistige Heimat unser Familienleben formt. Wir wollen die Teilnehmer ermutigen, ihre eigene Heimat zu erkunden, zu dokumentieren und/oder Sehnsuchtsorte zu (er-)finden. Das Projekt soll in einer dezentralen Performance münden, bei der die Teilnehmer als Gastgeber die Zuschauer in bestehenden Heimaten (ihrem Zuhause) oder eigens gefundenen Sehnsuchtsorten im gesamten Roxy als Gäste empfangen.
Der abschließende dritte Projektteil Triebe – ins Freie! widmet sich der Frage danach, wohin die Familie treibt – hin zu völlig neuen Modellen des Zusammenlebens oder doch zum Clan zurück? Wir wollen die Teilnehmer ermutigen, Wünsche und Hoffnungen für ihre eigene und die gesellschaftliche Zukunft zu erdenken, erfühlen und erspielen, und diese im Rahmen einer Open-Air-Aufführung im „Zaubergarten“ des Heyoka-Theater zu präsentieren. Wir hoffen, dass es uns gelingt, die aus den ersten beiden Projektteilen gespeisten Ideen im Rahmen eines großen Familienfestes zu erzählen, bei dem die Beteiligten des Projekts und das Publikum zu einer großen Familie werden.